Archiv für Februar 2010

Vollflächige Verklebung von Vollholzdielen, Massivdielen oder Holzfußböden auf Estrich

Samstag, 27. Februar 2010

Einleitung

Industriell vorgefertigte, mehrschichtig aufgebaute Dielenelemente werden in der Regel als Landhausdielen definiert. Da diese Definition keinen allgemein gültigen Charakter hat, unterscheiden wir zwischen mehrschichtigen (2 oder 3) und massiven Dielen (volles Holz, Massivdielen, Vollholzdielen). Mehrschichtdielen (Landhausdielen)  sind den Fertigparkettarten zuzurechnen und sind in der DIN 280 Teil 5 aufgeführt. Sie bestehen aus 2, 3 oder mehr Schichten mit einer Nutzschicht in der gewählten Holzart.

Massivholzdielen oder Vollholzdielen sind keiner eigenständigen Norm zugeteilt und fallen als „Hobeldielen“ unter die weit gefächerte Norm DIN
4072 „Gespundete Bretter“. Massivdielen können daher starke Fertigungstoleranzen aufweisen und es sind generell nicht alle am Markt befindlichen Massivholzdielen zur Verklebung geeignet. Für eine Verklebung sollten Massivholzdielen deswegen „Parkettqualität“ aufweisen. Das Verhältnis zwischen Stärke (Dicke), Breite und Länge ist ebenfalls ein entscheidendes Kriterium.

Qualitätskriterien

  • Restholzfeuchte
  • 4-seitige Paßgenauigkeit der Nut/Feder Verbindung
  • Hygroskopisches Verhalten der ausgewählten Holzart
  • Maßhaltigkeit bzw. deren Toleranzen
  • Stärke, Breite und Länge

Prüfen des Untergrunds

Ob eine Verklebung erfolgreich ist, hängt im wesentlichen von der entsprechenden Untergrundvorbereitung ab. Eine Prüfund und Vorbereitung des Untergrunds muss daher nach den allgemeinen Regeln des Fachs erfolgen. Alle Estrichkonstruktionen müssen den Anforderungen einer vollflächigen Verklebung gewachsen sein. Außerdem sollten Sie die technischen Merkblätter bezüglich der Verarbeitung und der Anwendungsbereiche aller zum Einsatz kommenden Klebstoffprodukte einsehen und befolgen.

Prüfkriterien

  • Sie sollten den Untergund anhand der DIN 18356 prüfen und beurteilen.
  • der Estrich muß druck- und zugfest sein.
  • Er muß rißfrei, dauertrocken, eben, oberflächenfest und sauber sein.
  • Der Restfeuchtegehalt und die Saugfähigkeit muß geprüft werden.
  • Beachten Sie die herrschende Raumtemperatur (Verlegetemperatur) und die Luftfeuchtigkeit.

Untergrundvorbereitung

Neben der Qualität Ihres Holzfußbodens ist die Untergrundvorbereitung ein entscheidendes  Kriterium. Oft ist eine mechanische Vorbehandlung (Schleifen, Kehren oder Fräsen) eines Estrichs erforderlich. In Ihrem Estrich vorhandene Risse müssen verschlossen werden. Löcher oder Vertiefungen müssen mit einer entsprechenden Spachtelmasse verfüllt werden. Je nach Beschaffenheit, verwendeter Holzart und raumklimatischer Bedingungen (z.B. Holzfußboden im Badezimmer) muß der Untergund grundiert werden (viele moderne Klebstoffe enthalten bereits eine Grundierung).